Um ein Instrument zu reparieren, gibt es stets verschiedene Techniken und Möglichkeiten. Jede Reparatur muss individuell und mit Kreativität angegangen werden. Dazu braucht es handwerkliches Geschick und grosse Erfahrung. Die Möglichkeiten richten sich dabei nach den Kundenwünschen und nach dem Budget. Zentral ist auch hier die fachmännische Beratung. Oftmals ist viel mehr möglich, als der Kunde oder die Kundin sich vorstellen kann. Reglagen für einen optimalen Klang sowie Servicearbeiten an Instrument und Bogen sind sinnvoll und lohnen sich immer.

Reparieren und Restaurieren ist für den Geigenbauer übrigens nicht einerlei. Unter einer Reparatur versteht er das Beheben von Schäden durch äussere Einwirkungen. Restaurieren bedeutet für ihn, das Instrument mittels Reparaturen möglichst  wieder in den Originalzustand zu bringen. Restaurationsarbeiten wie sie heute oft ausgeführt werden, sind vergleichsweise neu.

Im 18. und 19. Jahrhundert warfen Geigenbauer defekte Teile häufig weg und ersetzten sie durch eigene. Selbst der grosse Stradivari verfuhr im 18. Jahrhundert der Einfachheit halber so. Der spanische Geigenbauer Ortega tat es ihm gleich, als er zum Beispiel im 19. Jahrhundert die Decke des «Bass of Spain» (ein Stardivari-Cello der königlichen Sammlung in Madrid) auswechselte, um vermeintlich den Klang zu verbessern. Durch die abnehmende Zahl alter Instrumente und die Preisexplosion bei den klassischen Meisterinstrumenten wurde das Restaurieren immer wichtiger und auch anspruchsvoller.